Kritisches

Der Politiker - Betriebsanleitung

Der Politiker

Gereon Walther
(dieser Text musste mehrfach korrigiert werden, es ist offensichtlich ein Problem, ein Kapitel aus der Neurosenlehre kurz und zugleich allgemeinverständlich darzustellen)
 
 

 

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Über die Definition von Kunst

Gespräch über Kunst und Angrenzendes
 
Achilles: Du hast mich gefragt, wie man Kunst zu verstehen hat. Ich habe jetzt eine Definition gehört, die denkbar einfach ist: als Kunst verstehe sich alles, von dem je ein Mensch ernsthaft behauptet hat, es handele sich um Kunst.

 

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Glaube

Der „moderne Christ“ – er relativiert so manches.
Glaube – mein Glaube.
 
Die eigene Erkenntnis erkennen und die eigenen Grenzen der Erkenntnis erkennen und hieran arbeiten, das ist Glaube. Den Begriff Gott kann man unterbringen für das, worüber man staunen

 

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Der Fall Barbara

Der Fall Barbara.
 
Zugegeben, die Geschichte spielt nicht jetzt, sondern in wenigen Jahren. Man hatte inzwischen erkannt, dass die Umweltproblematik nichts mit Gut und Böse zu tun hat, sondern mit „darunter“ liegenden Eigenschaften des Menschen. Etwa im Sinne des ganz

 

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Politiker und Populismus (der Mediziner meint)

Politik - Populismus
 
Die guten Kliniker bei der Mediziner-Ausbildung reiten darauf herum:
Es gibt Befunde/Symptome, Diagnosen und schließlich die Therapien. Und u.U. noch die Prognose. Alles ist fein säuberlich zu trennen! Man wird aber sehen: durch das Wechselspiel

 

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noch einmal "Politiker" (1.11.2018)

1.11.2018
 
Über die Natur und Persönlichkeit der Politiker
 
Zu berücksichtigen ist zunächst, dass ein äußerst wirkungsvoller spezieller Selektionsprozess stattfindet, auch bei der "Berufswahl". Wer will Politiker werden. Schon ein kleines Kind, sagen

 

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Populism - Psychological Aspects

 
Politics - Populism
 
The good clinicians in med school are riding that:
There are findings/symptoms, diagnoses and finally therapies. And possibly also the prognosis. Everything can be separated neatly! But you will see: due to the interplay of symptoms and

 

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Kulturpessimismus

 
Inhaltsverzeichnis

1. Definitionen
1.1 Kultur
1.2 Kulturpessimismus
1.3 Fortschritt
1.4 Technik 

2. Abhängigkeiten
2.1 Kultur, Vergleich mit der Tierwelt
2.2 Fortschritt und Technik
2.3 Machtausübung
 
3. Die zukünftige Entwicklung – wichtige Faktoren
3.1 Synergismen des Niederganges
3.2 Wohlstand und Solidarität
3.3 Nationale Politik
 
4. Mechanismus der Unterhaltung des Systems/Subsistenz
4.1 Negative Auswirkungen des Fortschritts
4.2 Eigendynamik?


4.3 Zurück zum Kulturpessimismus
4.3.1 Ressourcenverbrauch, Natur
4.3.2 Ressourcenvernichtung, menschlich
4.3.3 Politische Diskussion
4.3.4 Aktuelle Schlussfolgerungen
 
Anhang
 



 
 
  1. Definitionen
     
 
1.1 Definition der Kultur
Der Begriff ist als Versuch einer Abgrenzung gegenüber dem Begriff Natur zu verstehen. Also: Menschen gemacht. Und hier ganz wichtig: hervorgebracht von einer menschlichen Gemeinschaft, d.h., ohne eine menschliche Zusammenarbeit nicht denkbar (Arbeitsteilung, Kommunikation).

1.2 Definition Kulturpessimismus
Mit Pessimismus wird eine Ansicht, eine Meinung, eine Überzeugung eines Menschen bezeichnet. Also keine Wissenschaft, aber immer wieder gern als Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung genommen, weil emotionsbeladen – und leider deshalb auch überaus missverständlich: eine Einstellung, wobei hier von der Gegenseite sofort eine gewisse Einseitigkeit suggeriert wird. Es wird nahegelegt, dass es immer Pessimismus und Optimismus geben müsse und die Wahrheit immer in der Mitte zwischen beiden zu verorten sei. Es ist sozusagen von vornherein eine Skepsis erkennbar, nämlich ein Misstrauen gegenüber jemandem, der meint, ein so komplexes Geschehen wie die globale Kultur beurteilen zu können. Außerdem ist auch Angst im Spiel[1]: man könnte angesichts einer finsteren Prognose unberechenbar oder aggressiv handeln. (Die Oster-Insulaner, die ihre Skulpturen umstoßen, weil sie keine Zukunft sehen. Fritz Stern, „Kulturpessimismus als politische Gefahr.“)

1.3. Definition Fortschritt
Mehr objektiv: Bewegung in eine Richtung, etwa wie Werdegang, Entwicklung. Die Richtung der Veränderung ist jedoch inhärent. Etwa wie: weg vom weniger Guten und hin zum Guten. Oder sogar: das Gute überwindet das Böse. Die positive Belegung des Begriffes wird deutlich an Komposita wie „Fortschrittsfreundlichkeit“ oder es wird die positive Bedeutung auch hinterfragt mit Begriffen wie „Fortschrittsglaube“.

Jedenfalls wird Fortschritt in der Literatur als „Leitkategorie“ bezeichnet. Eine Kategorie kann man geschichtsphilosophisch als ein Schema, eine Idee, einen Gedanken, Verstehen, wobei die Einordnung nicht rein rational, sondern auch emotional vorgenommen wird[2].
 
1.4 Definition Technik
Technik ist gleichbedeutend mit Werkzeug. Werkzeug im weitesten Sinne. Technik ist eine Funktion des menschlichen Willens. Somit kann Technik nicht funktionalisiert werden, denn sie ist bereits Funktion. Es gibt eine Technik, welche gegenüber der Natur angewendet wird, also naturbezogene Mittel oder besser: „naturwirksame Technik“. Beispiele: die „Nutzbarmachung“ natürlicher Gegebenheiten für den Menschen oder besser: für bestimmte Menschen.
Und es gibt die Anwendung der Technik gegenüber dem Menschen. Der Mensch ist hier Objekt, es ist somit die „Menschen wirksame Technik“. Beispiele: Kriegstechnik. Medizin. Medientechnik: zum Beispiel pädagogische Technik oder auch Technik zur Manipulation von Menschen. Im weiteren Sinne könnte hier auch die Geld- und Finanzwirtschaft genannt werden, als Mittel einer besonderen Informationsübertragung.
 
 
  1. Abhängigkeiten

     
2.1 Kultur. Vergleich mit der Tierwelt.
Zunächst zur Kultur mit ihren Auswirkungen auf die Natur. Hier hilft ein Vergleich mit der Tierwelt weiter. Das Wechselspiel eines Tieres mit seiner Welt ist limitiert durch das größtenteils instinktmäßige und damit starre Verhalten des Tieres und die begrenzte Lernfähigkeit. Insbesondere fehlt dem Tier die Fähigkeit zum programmatischen Denken - d.h. zur Modellbildung - und zur komplexen Kommunikation, zur Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen und damit zu - Werkzeug unterstützten, hochwirksamen - Eingriffen in die Natur.

2.2 Fortschritt und Technik
Man kann sich hier fragen, woher dann die Motivation kommt, die antizipierten geplanten Techniken auch wirklich in die Tat umzusetzen. Sozusagen der technische Imperativ. Es ist die ständig wirksame Triebhaftigkeit des Menschen. Qualitativ gesehen sind die Antriebe bei Mensch und Tier die gleichen: Arterhaltung und hierzu Fortpflanzung, Machterhalt. Aber quantitativ gesehen, ist der Mensch jedenfalls das triebhaftere Wesen. Im Gegensatz zum Tier kann der Mensch nicht mit dem Status quo zufrieden sein. Status quo bedeutet Unzufriedenheit. Zufriedenheit passt auch nicht zum programmatischen zukunftsorientierten Denken des Menschen.

2.3 Machtausübung
So gesehen ist dem Menschen der Fortschritt auf den Leib geschrieben, denn nur eine ständige Aufwärtsbewegung, man könnte auch sagen Machtzuname, bedeutet Glück[3]. In Bezug auf die naturwirksame Technik bedeutet die Ausübung von Technik eine vorübergehende/vermeintliche Besserstellung und für bestimmte Menschen auch einen Machtzuwachs. Und ebenso in Bezug auf die „Menschen wirksame Technik“ bedeutet der Einsatz einen Machtzuwachs. Zum Nachteil der Natur haben die Menschen äußerst effektive Methoden zur Ausbeutung entwickelt: Arbeitsteilung, kapitalistische Methoden.


 
  1. Die zukünftige Entwicklung – wichtige Faktoren

     
3.1 Synergismen des Niederganges
Die immer effektivere Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zur Machtausübung. (Finanzwirtschaft, Kapitalismus) also die naturwirksame Technik, sie geht eine Allianz mit der Menschen wirksamen Technik ein. Im Idealfall für diese Systeme entwickeln sich selbst-unterhaltende Kreisläufe für die kapitalistische Wirtschaft, also zum Beispiel, dass ein Mensch arbeitet, um sich eine Menschen wirksame Technik zu kaufen, durch welche dann wiederum seine Bedürfnisse manipuliert werden. Beispiel: Menschen arbeiten, um vermeintliche Bedürfnisse oder Freiheiten wahrnehmen zu können (Konsumgüter, Freizeitindustrie…).


3.2 Wohlstand und Solidarität
Die Kreisläufe zum Erhalt der Produktion und damit zum Erhalt eines gewissen Wohlstands, müssen aufrechterhalten werden, denn sie sind zum Fortbestand einer Kultur erforderlich. Ein Mensch, welcher sich dem Kreislauf gemäß verhält, kann als loyal bezeichnet werden. Die Loyalität ist erforderlich für den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit innerhalb einer Kultur. Sie muss bei schätzungsweise 80-90 % der Menschen vorhanden sein. Loyalität kann man auch als Solidarität bezeichnen. Solidarisch sind nur glückliche Menschen und glücklich sind Menschen dann, wenn sie eine Perspektive haben (Prinzip Hoffnung). Und diese Perspektive besteht in der Zunahme (s.o.) von materiellen oder immateriellen Werten. Die Werte sind subjektiv, es spielt keine Rolle, ob sie durch Menschen wirksame Technik manipuliert wurden oder nicht. Ein Mensch kann zum Beispiel glücklich und damit solidarisch sein, wenn er zwar materiell schlechter gestellt wird, aber gleichzeitig eine bessere Integration in eine soziale Gruppe erlebt.

3.3 Nationale Politik
Hier kommen die Nationalstaaten ins Spiel. Einem Staat muss es gelingen, ein gewisses Quantum an Loyalität aufrecht zu erhalten. Hierfür hat er ein Arsenal von Maßnahmen zur Verfügung. Reibungslos funktioniert es mit und bei einer Wohlstandsvermehrung („Wirtschaftswunder“). Die Lebensqualität (immaterielle Werte) soll aber auch zunehmen. Wenn dies alles nicht der Fall ist, bleibt noch das Mittel der Repression um einen Zusammenhalt zu erzwingen. Eine Repression ist aber unproduktiv, aufwändig und nicht immer erfolgreich. Somit kann ein Staat durch zunehmenden Einsatz repressiver Mittel auch eine wirtschaftliche und soziale Spirale nach unten anstoßen und das System wird instabil (DDR). Tatsächlich gibt es aktuell Diskussionen über die Stabilität von demokratischen und undemokratischen totalitären, also mehr repressiven Nationen im Vergleich.
Jedenfalls spielt auf nationaler Ebene immer die Wohlstandsvermehrung (erlangt durch naturwirksame Technik) eine wichtige Rolle.


 
  1. Ausblicke

     
4.1 Negative Auswirkungen des Fortschritts
Menschen haben – im Namen des Fortschritts – eine gewaltige Ausbeutungssmaschinerie der Natur in Gang gesetzt. Die Kulturen arbeiten naturwirksam[4], Ressourcen vernichtend, aber auch Menschen wirksam, menschliche Kreativität vernichtend und seine Bedürfnisse - im Sinne eines wirtschaftlichen Fortschritts – manipulierend.
 
4.2 Eigendynamik?
Es tritt gelegentlich die Frage auf, ob die naturwirksamen und die Menschen wirksamen Techniken eine Eigendynamik besitzen. Technik ist aber immer nur eine Funktion des menschlichen Willens und somit kann keine Eigendynamik vorliegen, zumindest solange nicht, wie noch keine künstlichen Menschen erschaffen wurden. Die Tatsache, dass man „Technik“ eine Eigendynamik zutraut, entspricht vielmehr einer Dämonisierung! D.h., man projiziert bestimmte Phänomene in den außermenschlichen Bereich. Es sind also wahnhafte Vorstellungen.

4.3 Zurück zum Kulturpessimismus:
4.3.1 Der Ressourcenverbrauch des derzeitigen wirtschaftlichen Systems – auf der gesamten Welt – ist enorm, sodass es eigentlich schon aufgrund dieser Tatsache klar ist, dass die Natur in ihrer jetzigen Form (noch vor der nächsten Warmzeit) an die Wand gefahren wird. Die Frage ist nur – wie schnell. Hier ist interessant, dass bei der gesamten umweltpolitischen Diskussion zunehmend nicht mehr von einer Umkehr des Geschehens, sondern nur von einer Verlangsamung die Rede ist. Auch wird anerkannt, dass soziale Probleme im Vordergrund stehen (Agenda 2030) – Stichwort: (materieller) Nachholbedarf der Entwicklungsländer.

4.3.2 Bei der Vernichtung der menschlichen Ressourcen (Verlust an Kreativität, zunehmend effektivere Manipulierbarkeit) ist es etwas komplizierter, den Verlauf zu beurteilen. Jede Meinung ruft ganz schnell eine Gegenmeinung hervor und in mancher Hinsicht oder auch generell sind diese Meinungen dann unvereinbar.
4.3.3 In diesem Zusammenhang ist es interessant, einmal die politischen Ansichten der jungen Generation in Deutschland zu analysieren. Hier scheint der „mittlere Bereich“ des „weiter so“ eine zunehmend geringere Rolle zu spielen (CDU/CSU). Es gibt die zunehmende Ansicht, dass Umweltprobleme durch mehr technische Intelligenz in Verbindung mit menschlicher Intelligenz gelöst werden können (liberal (FDP))[5] und demgegenüber eine absolute Skepsis gegenüber Technik zur Wohlstandsvermehrung (Die Grünen).
Wenn man beide Richtungen extrapoliert, dann sind sie im Grunde genommen nicht kompatibel.
FDP: Vertrauen darauf, dass Liberalität, menschlicher Genius, es schon richten wird und Grüne: Vertrauen darauf, dass man die Bedürfnisstruktur (Triebstruktur) des Menschen grundsätzlich ändern könne.
Anders und wiederum plakativ ausgedrückt: FDP: Vernichtung der Lebensgrundlagen, indem man den Menschen ihren (zerstörerischen) freien Willen lässt und Grüne: totale Veränderung der Bedürfnisstruktur der Menschen[6].
Beides geht nicht zusammen und beides funktioniert nicht.
 
4.3.4 Wenn man soziale, sozialpolitische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse zusammen nimmt, sind (weiterhin) zyklische Verläufe am wahrscheinlichsten, nur dass sich die Zyklen im Bereich erheblich veränderter Kreisläufe der Natur abspielen, aber auch mit kleineren ineinander verschachtelten Kreisläufen gekoppelt sind.
 
 
 
 
 









 
Anhang
 
Spiegel, Ausgabe Nummer 52, 24.12.2021
„Geboren für die großen Chancen“ von Ullrich Fichtner.
 
Ein offensichtlich breit recherchierter und zudem auch irgendwie mutiger Artikel, jedenfalls sind es gut geschriebene mutige Prognosen.
Aber:
1.: Ich habe den Artikel zweimal gelesen, um nach dem Wort „Manipulation“ zu suchen, ich habe es nicht gefunden. Wie kann man über die Zukunft schreiben ohne dieses Wort?
Das Wachsen der digitalen Welt, des Metauniversums, in welches unsere „Kinder der industrialisierten Welt“ hineingeboren werden, ist unbestritten.
Der Antrieb, hin zur konstruierten, gesteuerten virtuellen Welt, ist nicht Altruismus, sondern der Kapitalismus. Der Antrieb entsteht absolut nicht aus der Überlegung, dass ein Kind in einer virtuellen Welt eventuell weniger Ressourcen verbrauchende Bedürfnisse hätte, als in einer analogen Welt. Der Antrieb ist leider: Macht! Manipulation im Sinne der Machtausübung oder Machterhalt.
 
Etwas Positives könnte man nur dann hineininterpretieren, wenn sich in Zukunft – und dauerhaft – mit dem Bedürfnis nach Erhalt der analogen Welt mehr Geld verdienen ließe (Politik der Grünen?), als mit der gängigen Geschäftsidee, die digitalen, virtuellen Bedingungen im Sinne einer Umsatzoptimierung zu gestalten. Dies ist aber völlig unrealistisch, denn:
 
2. Der Autor geht auf die üblichen Phrasen der Zukunftsforscher ein, berücksichtigt aber nicht die Biologie des Menschen. Vielleicht sollte er einmal bei Gerhard Roth (Spiegel-Interview) nachlesen. Jede Mutter weiß, dass ihr Kind zunächst einmal ein absoluter Egoist ist. Durch Liebe und Zuwendung gewinnt es sozusagen ein zweites Gesicht. Das erste Gesicht verschwindet aber nie. Jede Mutter oder jeder Erziehende möchte ein Kind haben, welches sich in bestimmten Situationen durchsetzen kann und sich in – zweiter Hinsicht – in anderen Situationen auch einmal zurücknehmen kann. Das ist die Biologie. Und in der Zukunft wird genau diese Biologie bestehen bleiben. Und sie ist quasi berechenbar. Es gibt keinen Grund, zu „frohlocken“, wenn „uns ein Kind geboren wird“. Sich durchsetzen heißt Macht und Macht gehört zu unserem Wirtschaftssystem, dem Kapitalismus. Machtstreben und Kapitalismus sind untrennbar. Machtstreben, Konzentration im Sinne von Zentralisierung und Kapitalismus sind untrennbar miteinander verbunden. Und natürlich bringt uns unser Wirtschaftssystem materiellen Wohlstand („Fortschritt“).
 - Es ist so, als würde man an einen in die Jahre gekommenen Computer (unser Gehirn) eine immer mächtigere Peripherie (technischer Fortschritt) anschließen, die Sensoren und die Rechenmodelle mit ihrer Störanfälligkeit (Manipulierbarkeit) bleiben aber die Gleichen.
 
3.:Die neuen Werkzeuge der digitalen medialen Welt passen besser zum zentralistisch-industriellen Agieren, als zur Förderung und Emanzipation des Individuums. Die Kunst des sich vorurteilsfrei informierenden emanzipierten Menschen („L’art de s’informer“) gibt es nur als Wunschvorstellung.
 
4.: Dass ein Mensch lebt, ist ohne eine bestimmte Art oder ein Quantum von Hoffnung undenkbar. Somit gerät auch Hannah Arendt in dieses Fahrwasser. Man kann es ihr nicht übel nehmen; wir haben es alle in uns.
 
 
 
 
[1] Immer wieder kann ich (als Arzt) auf den ärgerlichen Umstand stoßen, dass Diagnose und Therapie vermengt werden. Mein Vater hatte dann immer den Spruch bereit: „weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Also wie ein Arzt, der lieber die Augen verschließt, als eine verheerende Diagnose stellt.
Und was ist das verheerende an einer Diagnose: wenn mir die Hoffnung genommen wird.
Es ist schon interessant, die dann folgenden Reaktionen zu analysieren.
[2] eine rein rationale Schematisierung würde man eher eine  „Klassifizierung“ nennen. Eine noch mehr emotional oder gefühlsbetonte Einordnung oder Gliederung wäre dann als Mythos zu bezeichnen. Ich persönlich würde „Fortschritt“ in mancherlei Hinsicht als Mythos einordnen.
[3] Glück ist sozusagen die erste Ableitung (ganz im mathematischen Sinne) von Wohlbefinden.
[4] Man könnte sagen, die Kultur arbeitet mit einer 100000 Jahre alten Software (Mensch, welcher sein Machtstreben immer im Vordergrund hat – Sexualtrieb. Aber auch Manipulierbarkeit), aber mit einer angeschlossenen Peripherie (Hardware), mit immer gewaltigeren Möglichkeiten.
[5] Dabei hat schon A. Einstein gesagt, dass man Probleme nicht mit den gleichen Mitteln lösen kann, durch die sie entstanden sind.
[6] - siehe auch: Anhang
 

The case of Barbara

Wildeshausen, 22.10.2019


To the editors,
I have dealt with the environmental problem, in the short and medium term, and with the attitude in the population of the USA towards it. I have written the story below as a letter to the editor.
Yours sincerely

 

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